"Globales Lernen bedeutet Bildungsarbeit, die den Blick und das Verständnis der Menschen für die Realität der Welt schärft und sie zum Einsatz für eine gerechtere, ausgewogenere Welt mit Menschenrechten für alle aufrüttelt. Globales Lernen umfasst entwicklungspolitische Bildungsarbeit, Menschenrechtserziehung, Nachhaltigkeitserziehung, Bildungsarbeit für Frieden und Konfliktprävention sowie interkulturelle Erziehung, also die globalen Dimensionen der staatsbürgerlichen Bildung." (Nord-Süd-Zentrum des Europarats / Maastrichter Erklärung 2002)

prado via unsplashDie SDGs formulieren im Ziel 4.7. eine ambitionierte Zukunftsbildung. Insbesondere die darin enthaltene Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wurde seit dem UN-Gipfel 1992 zuerst durch das Engagement der Zivilgesellschaft  und später auch durch Aktionsprogramme und -pläne der internationalen, nationalen und regionalen Politik stark gefördert. Aktuell wurde sie in der globalen Bildungsagenda "Education for Sustainable Development (ESD) for 2030" nochmals festgeschrieben.

Für den Begriff Globales Lernen gibt es keine einheitliche Definition. Globales Lernen ist ein pädagogisches Konzept, das im Leitbild der nachhaltigen Entwicklung verankert und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verpflichtet ist. Globales Lernen steht in der Tradition von Friedens- und Menschenrechtserziehung, entwicklungspolitischer Bildungsarbeit und Umweltpädagogik, erweitert deren Inhalte und Themen aber um eine globale und ganzheitliche Perspektive (vgl. Forum "Schule für eine Welt", 1996; jetzt: Stiftung Bildung und Entwicklung).

Globales Lernen kann nur dann seine fortschrittliche und produktive Kraft entwickeln, wenn es sich nicht darin erschöpft, neue Inhalte, Themen oder Fächer in Lehrplänen und Schulbüchern zu fordern, sondern wenn es als inhaltliches und methodisches Gesamtkonzept und so als Querschnittsaufgabe in allen Fächern verstanden und anerkannt wird. Globales Lernen will über das vernetzte Denken hinaus die Mitwirkung des Individuums und sein Verantwortungsbewusstsein gegenüber den komplexen, weltweiten Entwicklungen anregen.

Im deutschen Bildungswesen findet gegenwärtig ein Paradigmenwechsel statt. Im Zentrum der schulischen Bildungsarbeit steht nicht länger die reine Wissensvermittlung sondern der Erwerb der Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, die Menschen benötigen, um „selbständig und verantwortungsvoll Problemlösungen zu finden.“ (VENRO 2010, 3) Eine „neue Lernkultur“, deren wesentlicher Bestandteil die Kompetenzorientierung ist, ist das Schlüsselelement einer lernenden Schule, in der Schule nicht als starre Organisation, sondern als ein lebendiger Organismus und Teil der Gesellschaft verstanden wird.

In Niedersachsen hat das ‚Netzwerk Globales Lernen in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung‘‚Netzwerk Globales Lernen in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung‘ über die Vor- und Nachteile einer Zertifizierung außerschulischer Angebote des Globalen Lernens diskutiert und in diesem Zusammenhang "Qualitätskriterien für Globales Lernen" als eine Art Empfehlungsliste für Bildungsanbieter*innen entwickelt.

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