Ernährung weltweit sichern
Es ist paradox: weltweit wird soviel Getreide wie noch nie geerntet. Es wäre genug da, um alle Menschen zu ernähren. Doch während wir im globalen Norden im Supermarkt tatsächlich wie selbstverständlich täglich aus vollen Regalen und einem vielfältigen Angebot wählen können, hungern wieder mehr Menschen, vor allem im globalen Süden. Rund 820 Millionen, und damit fast jeder 9. Mensch. Laut UNICEF leidet weltweit sogar etwa jedes vierte Kind an chronischer und einseitiger Unterernährung, dem sogenannten „versteckten Hunger“.
Was also läuft schief? Und was hat Niedersachsen, was haben wir mit dem Hunger auf der Welt zu tun?
Globale Herausforderungen
Zerstörung von wertvollen Ökosystemen, rasanten Artensterben, Umweltverschmutzung, Gewässerbelastungen, Bodenzerstörung, mangelnder Tierschutz und der Ausstoß von immensen Mengen an Treibhausgasen sind nur einige negative Begleiterscheinung der industriellen Landwirtschaft.
Agrarpolitik der EU
Der EU als drittgrößte Exporteurin und Importeurin agrarwirtschaftlicher Rohstoffe und Güter kommt bei der Ausgestaltung der globalen Landwirtschaft und der Bewältigung der enormen Herausforderungen eine tragende Rolle zu. Ein wichtiger Bestandteil der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU – kurz GAP –sind die Subventionen, mit denen die Landwirt*innen gefördert und die Ausrichtung der Landwirtschaft gelenkt wird.
Niedersachsen - Agrarland Nummer 1
Für unsere eigene Ernährung spielt Niedersachsen eine bedeutende Rolle. Es ist zusammen mit Bayern die Speisekammer Deutschlands. Aber auch für den globalen Markt werden Lebensmittel produziert: Fleisch- und Milchprodukte sind wichtige Exportschlager der niedersächsischen Ernährungswirtschaft. Diese Art exportorientierter Landwirtschaft ist abhängig von aussereuropäischen Futtermittelimporte. Dies bleibt allerdings nicht ohne Folgen. Weder in den Anbau- bzw. Importländern noch hierzulande.
Welternährung zukunftsfähig gestalten
Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung, der fortschreitenden Bodendegradation, eines begrenzten Angebots an nutzbarem Boden, knapper werdender Wasservorkommen und eines einzudämmenden Klimawandels - wie sollte eine Agrapolitik aussehen, die die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts meistert?