Das Huhn wird kaum noch als ganzes Tier gekauft und verarbeitet. 70% des in Deutschland konsumierten Hähnchenfleisches ist Brustfleisch. Über den Verkauf des Brustfleisches wird der Hauptteil für die Wertschöpfung des ganzen Tieres erzielt. Die restlichen Teile, wie Hälse und Flügel, lassen sich auf unserem heimischen Markt schlecht oder gar nicht verkaufen. Sie gehen zu Dumpingpreisen u.a. nach Afrika. Die dortigen Bauern haben mit ihren Kilopreisen dagegen keine Chance.

 

Foto: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.

Als Maßnahme im Kampf gegen den Rinderwahnsinn (BSE - Krise) hat die EU 2001 ein Verbot für die Fütterung von Fleisch- und Knochenmehl ausgesprochen. Zeitgleich erhielt der Export in afrikanische Länder Aufwind und viele dieser Länder wurden von europäischen Hühnerkleinteilen regelrecht überflutet.

fleischproduktion weltweitDie Fleischproduktion hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Die Vereinten Nationen rechnen bis 2050 mit einer Verdoppelung der globalen  Fleischproduktion, vor allem durch den zunehmenden Verzehr in Schwellenländern wie China (siehe auch Projekt Landraub). Der Fleischkonsum ist weltweit jedoch ungleichmäßig verteilt. In Deutschland essen wir durchschnittlich 650 Hühner, 46 Schweine, 46 Puten, 37 Enten, 12 Gänse, 4 Rinder und 4 Schafe in unserem Leben, beziehungsweise ca. 88,1 Kilo Fleisch pro Jahr. In Nigeria isst ein Mensch im Durchschnitt dagegen nur etwa 8,8 Kilo Fleisch pro Jahr. Der hohe Fleischkonsum in den westlichen Industriestaaten hat verherrende Auswirkungen für Mensch und Umwelt - besonders in den Entwicklungsländern. 

 

Grafik: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.

globale huhnDas Projekt "Wenn Fleisch Hunger macht" wird in enger Kooperation mit dem Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung durchgeführt. Brot für die Welt - Evangelische Entwicklungsdienst haben das Thema bereits in den 90iger Jahren aufgegriffen, weil Partner in westafrikanischen Entwicklungsländern auf die Folgen der zunehmenden Billigimporte von Fleischkleinteilen aus Europa aufmerksam machten. Umfassend stellen Francisco Marí und Rudolf Buntzel in „Das Globale Huhn. Hühnerburst und Chicken Wings – Wer isst den Rest?“ das globale Marketing rund um das Huhn und die entwicklungspolitischen Auswirkungen dar. Ohne diese Grundlage von Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst wäre die Darstellung der Inhalte auf dieser Seite nicht möglich. Wir danken für die Kooperation!

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