weitere laenderIn Niedersachsen ist die Landwirtschaft mit ihrem Fleischsektor nach der Automobilindustrie der zweitstärkste Wirtschaftsfaktor. Hier sind landwirtschaftliche Betriebe in den Bereichen Mast, Schlachtung und Weiterverarbeitung (Veredelung) auf engstem Raum miteinander verbunden.

Jedes zweite Huhn in Deutschland stammt mittlerweile aus einem der „Megaställe“ in Niedersachsen. Immer wieder tauchen Bilder von Tierquälerei aus den Massenbetrieben auf. Zudem führt die Massentierhaltung in Niedersachsen zu erheblichen Umweltbelastungen: Zu viel Gülle vergiftet Boden und Grundwasser. So ist nahezu 60% des niedersächsischen Grundwassers zu stark mit Nitrat belastet.

Als Futtermittel für die Hühner wird häufig aus Südamerika importierter Sojaschrot verwendet. Der massive Import hat nicht nur negative ökologische und soziale Auswirkungen in den Anbauländern. Zusätzlich wurden heimische, proteinreiche Futtermittel vom Markt gedrängt.

Der deutsche Geflügelexport hat sich von 2000 bis 2010 um 200% gesteigert. Gleichzeitig hat sich Deutschland vom Nettoimporteur zum Nettoexporteur "entwickelt". Der europäische Geflügelexport steht in der Welt nur dem der USA und Brasilien nach. 

 

Grafik: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.

schwerpunkt huehnermastIn der Weser-Ems Region befindet sich die größte Konzentration an Masthühnern in Niedersachsen. Aus der Region kommen 81% der Masthühner Niedersachsens, bzw. 63% der Masthühner Deutschlands. 

Die vier größten Geflügelproduzenten Deutschlands haben hier ihre Unternehmenssitze: PHW-Gruppe (Visbek), Rothkötter (Meppen), Sprehe Unternehmensgruppe (Lorup) und Heidemark (Garrel). Im Landkreis Emsland kommen auf einen Einwohner fast 50 Hühner.

Die Geflügelmast wird häufig von Vertragsmästern (meist Erzeugergemeinschaften aus 60-80 Landwirten) verrichtet. Verantwortung und Risiko verbleiben dabei beim Vertragsmäster.  Viele der Vertragsmäster machen Verluste, weil die großen Betriebe sinkende Verkaufszahlen direkt an sie weiter reichen.

 

Grafik: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.

schwerpunkt huehnermastIn Niedersachsen befinden sich bereits jetzt einige der größten deutschen Schlachthöfe. Eine Ausweitung der Produktion ist an einigen Standorten geplant:

In Wietze befindet sich der 2010 in Betrieb gegangene „Mega“-Schlachthof. Genehmigt sind für den Schlachthof 432.000 Schlachtungen pro Tag. Bei Vollauslastung (bisher noch nicht erreicht) ist er der größte Schlachthof Europas. Im Zuge des Neubaus sollten 400 neue Mastanlagen gebaut werden. 

In Haren, kurz vor der niederländischen Grenze, ist der Stammsitz der Emsland Frischgeflügel GmbH, mit einer Schlachtkapazität von 384.000 Hühnern pro Tag.

Wiesenhof plant mit einem Neubau in Wietzen den Ausbau seiner Schlachtkapazitäten von derzeit 140.000 auf 250.000 Hühnern pro Tag zu erhöhen.

Die Firma Kreienkamp plant den Bau eines neuen Riesen-Schlachthofes in Ahlhorn (Landkreis Oldenburg). Ende 2014 soll der neue Schlachthof in Betrieb genommen werden. Dagegen gibt es allerdings massiven Bürgerprotest.

Der Betrieb des Geflügelschlachthofs der Plukon Food Group in Visbek soll Ende Mai 2013 eingestellt werden. 

 

Grafik: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.

schwerpunkt huehnermast Die niedersächsische Region Cloppenburg/Vechta/Diepholz – bekannt für Schweine- und Geflügelproduktion - ist europweit führend in der Veredelung. Bei der Veredelung werden die Tiere zu den Endprodukten verarbeitet. Der größte Teil der Wertschöpfung des Geflügelfleisches findet hier statt.

 

Grafik: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.

Logo WBE Symbol web

eine-welt-promotoren-button

 

30 Jahre Button