Unser Blick auf die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie
Wir begrüßen die Beteiligung von Verbänden auf Bundesebene an der Nachhaltigkeitsstrategie. Diese Einbindung ist essenziell für die breite Akzeptanz und erfolgreiche Umsetzung der Ziele. Allerdings fehlt weiterhin ein schlüssiger, ressortübergreifender Plan zur Unterstützung des zivilgesellschaftlichen Engagements für Nachhaltigkeit. Diese und weitere Anmerkungen aus den Bereichen Welthandel, globale Arbeitsbedingungen und Finanzsystem sowie Ernährung finden sich in unserer Kommentierung zur Dialogfassung der Nachhaltigkeitsstrategie.
Unsere Positionen zur internationalen Steuergerechtigkeit
Deutschland muss sich für faire internationale Steuerregeln für multinationale Konzerne und große Vermögen einsetzen. Das derzeitige internationale Steuersystem ermöglicht es großen Unternehmen und sehr reichen Individuen, Steuern zum großen Teil zu vermeiden oder zu hinterziehen. Gelder, die eigentlich gebraucht würden, um Gemeinschaftsaufgaben zu finanzieren. Das ist ein Problem für Deutschland und Europa – und noch stärker für Länder des Globalen Südens.
Zivilgesellschaftliche Forderungen zur Halbzeit der SDGs
Die 2015 verabschiedete Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) war ein historischer Schritt der multilateralen Zusammenarbeit. Mit den SDGs soll die Weltgemeinschaft ein menschenwürdiges und umweltverträgliches Leben für alle ermöglichen. Zur Halbzeit der Agenda 2030 muss aber die bittere Bilanz gezogen werden: Es ist immer unwahrscheinlicher, dass die SDGs erreicht werden.Die Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke fordert gemeinsam mit dem Forum Umwelt und Entwicklung und der globalen GCAP-Kampagne deutlich mehr Anstrengungen.
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen
Wie kann eine bessere und gerechtere Welt für alle geschaffen werden? Die 193 Mitgliedsstaate haben Ende 2015 auf einem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen einen gemeinsamen Plan für alle beschlossen. Er enthält insgesamt 17 Ziele, die bis zum Jahr 2030 welteit erreicht werden sollen. Mit dieser Agenda 2030 haben sich die Staaten zu einem umfassenden Programm verpflichtet, um den weltweiten Herausforderungen zu begegnen und die weitere soziale, ökologische und wirtschaftliche Entwicklung gemeinsam zu denken. Die Agenda 2030 ist universell für Industriestaaten wie auch für Länder des globalen Südens gültig, weshalb auch Deutschland und Niedersachsen in der Pflicht sind, sich nachhaltig zu entwickeln. Die 17 Ziele betonen die Notwendigkeit für Veränderungen im eigenen Land und gleichzeitig die Verantwortung Deutschlands als Industrieland für ein Handeln, das nicht zu Lasten der Länder und der Menschen des globalen Südens geht . Das betrifft auch sowohl die Außen- und Entwicklungspolitik als auch die externen Effekte deutscher Politik und Wirtschaftens, vom C02-Ausstoß bis zur Handels- oder Friedenspolitik.