Insbesondere in den Ländern des Globalen Südens entsteht häufig billige Ware zu menschenunwürdigen Bedingungen – auch für den Export nach Deutschland. Mehr als 860 Millionen Beschäftigte weltweit lebten im Jahr 2011 unterhalb der Armutsgrenze von zwei Dollar pro Tag. Dazu kommen mehr als 660 Millionen Beschäftigte, die mit weniger als vier Dollar pro Tag leben müssen. Zusammen macht dies mehr als ein Viertel der Beschäftigten weltweit aus. Von den so genannten „working poor“ sind 70 Prozent Frauen. Menschenwürdige Arbeit zu eine angemessenen Lohn kann einen entscheidenden Beitrag zur weltweiten Armutsbekämpfung leisten. Deshalb ist 2008 menschenwürdige Arbeit in den Katalog der Millenniumsentwicklungsziele (MDG) aufgenommen worden. Der Fortschrittsbericht aus dem September 2013 zeigt jedoch, dass es in Afrika und Asien nach wie vor hohe oder sehr hohe Defizite bei menschenwürdiger Arbeit gibt.

Die Arbeitsbedingungen im Süden hängen wesentlich damit zusammen, welche Produkte und Dienstleistungen in den Abnehmerländern – u.a. in Deutschland – nachgefragt werden. Hier sind nicht nur die Konsument*innen, sondern auch die Politik in der Verantwortung. Die Bau-, Liefer- und Dienstleistungsaufträge der öffentlichen Institutionen in Bund, Ländern und Kommunen machen nach Angaben des Rats für Nachhaltige Entwicklung mit einem Gesamtvolumen von 360 Milliarden Euro ca. 17% des Bruttoinlandsprodukts aus. Hinzu kommt das Beschaffungswesen anderer öffentlicher Institutionen, wie Verbände, Vereine, Kirchen etc. Diese Einkaufsmacht gezielt für die Umsetzung von internationalen Sozial- und Umweltstandards zu nutzen, ist das Ziel des Projektes "Niedersachsen kauft fair – Nachhaltige Beschaffung".

 

Bild: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.

Ein herzliches Dankeschön geht an die Förderer: Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung,  Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst.  Mit finanzieller Unterstützung des BMZ. Der Herausgeber ist für den Inhalt allein verantwortlich.

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