Unter „land grabbing" wird der großflächige Kauf oder die Pacht von Agrarflächen durch staatliche Akteure und private Investoren, sowohl aus Industrie- als auch aus Schwellenländern, durch ausländische Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment - FDI) verstanden. Landkäufe und langfristige Verpachtungen haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Insbesondere sind davon arme Entwicklungsländer betroffen, in denen heute schon die Menschen hungern. Auf dem Weltsozialforum der Vereinten Nationen im März 2011 hatte das Thema eine herausragende Stellung. Aktuelle Probleme um die Vertreibung aber auch langfristige Folgen für die Ernährungssicherung sind dabei wichtige Fragen.

Seit der Nahrungsmittelkrise 2008 investieren Staaten, Unternehmen und Privatpersonen massenhaft in Land. Dabei geht es um Ressourcensicherung für Nahrung, Energieproduktion und Wasser aber auch um Spekulationen. Großflächige Landkäufe oder langfristige Verpachtungen ausländischer Investoren finden neben Asien und Lateinamerika vor allem in Afrika statt.

Die Meinungen und Einschätzungen zu großflächigen Landverkäufen und -verpachtungen gehen weit auseinander. Auf der einen Seite werden sie als positiv bewertet. Weil gerade die ländliche Entwicklung in den letzten Jahren sehr vernachlässigt wurde, besteht die Hoffnung, dass sich durch Investitionen in Land positive Nebeneffekte erzielen lassen.

Am 12. Mai 2012, habe die Vereinten Nationen (UN) die "Voluntary Guidelines on the Responsible Governance of Tenure of Land, Fisheries and Forests in the Context of National Food Security" verabschiedet.

Doch inwieweit diese nützlich sind, ist fraglich, da es keinesfalls um klare Gesetze geht, die die Investoren einschränken, sondern die Grundlage immer noch die Selbstregulierung des Marktes ist. Daher ist das Einhalten dieser Prinzipien auf freiwilliger Basis und "Großinvestoren fühlen sich in der Regel nicht zur Nachhaltigkeit verpflichtet" ("Le Monde", September 2011, S. 12f., "Schöne neue Worte- Appelle von Weltbank und UNO stoppen den Landraub in Afrika nicht" von Benoit Lallau). Außerdem geht die Weltbank immer noch von einer  möglichen "win-win-Situation" (s.o.) aus , in der die Kleinbauern und Kleinbäuerinnen von der Agroindustrie profitieren können, wenn beide Parteien "nur die richtigen Verträge miteinander abschließen". " 'Verantwortungsvolles Agrarinvestment' bleibt also ein Widerspruch in sich" (s.o.), der dazu führen kann, Landraub als gängige Investition zu etablieren.

"Rising global interest in farmland" - Weltbank-Studie zu Beispielen von Landkäufen in 14 Ländern zwischen 2004 und 2009 (veröffentlicht 7.9.2010) Download Gesamtstudie (164 S., 2,5 MB); Download Zusammenfassung (4 S., 900 kB). Die Studie fand heraus, dass

Wenn Sie weitere Informationen zum Thema Landraub erhalten möchten, schauen Sie doch auf die folgenden Seiten und Organisationen. Sie beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema:

Brot für die Welt, Inkota Netztwerk, Grain, Farmlandgrab.org

Wir empfehlen folgende Broschüren und Bücher zum Thema:

Hier gibt es eine Reihe von Filme zu den verschiedensten Bereichen des Landgrabbings.

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