Die Meinungen und Einschätzungen zu großflächigen Landverkäufen und -verpachtungen gehen weit auseinander. Auf der einen Seite werden sie als positiv bewertet. Weil gerade die ländliche Entwicklung in den letzten Jahren sehr vernachlässigt wurde, besteht die Hoffnung, dass sich durch Investitionen in Land positive Nebeneffekte erzielen lassen.

Die lokale Wirtschaft - so die Argumentation - wird gestärkt, Infrastruktur wird ausgebaut, Kleinbauern und -bäuerinnen können von Technologietransfer und Innovationen profitieren und sie können in die Absatzmärkte einbezogen werden. Durch Plantagen entstehen regionale Arbeitsplätze. Wissenschaftlich belegt sind diese positiven Aspekte bisher allerdings nicht.

Auf der anderen Seite stehen Einschätzungen und Ergebnisse aus ersten Fallstudien, die gerade die Hoffnungen dieser positiven Aspekte widerlegen. Zu befürchten ist demnach eher, dass Kleinbauern und -bäuerinnen in betroffenen Gebieten marginalisiert werden. Sie werden als lokale Produzenten verdrängt und sind als Konsumenten durch ansteigende (lokale) Nahrungsmittelpreise betroffen. Die Ernährungssituation wird sich dadurch weiter verschlechtern. Großplantagen liefern wenige Arbeitsplätze für die Region, die zudem meist schlechte Arbeitskonditionen aufweisen und schlecht bezahlt sind. Ungeklärt sind auch mögliche ökologische Auswirkungen wie Umweltzerstörungen, z.B. durch Wasserverbrauch, die Rodung von Waldgebieten oder die Übernutzung von Grenzstandorten und die Abnahme von Biodiversität.

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