Wirtschaft und Menschenrechte: Welche Verantwortung haben deutsche Unternehmen?
Vortrag und Diskussion mit der südafrikanischen Anwältin Akhona Mehlo
Die globalisierte Wirtschaft ist vernetzt wie nie zuvor. Viele Unternehmen sind weltweit tätig: direkt oder indirekt über ausgelagerte Produktionsstandorte, beim Einkauf von Rohstoffen oder Produkten, aber auch durch Investitionen und anderen Beteiligungen. Damit haben sie Einfluss auf die Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen, die in ihren Lieferketten arbeiten. Besonders im Globalen Süden kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen – auch bei Produkten „Made in Germany“.
Akhona Mehlo ist Anwältin für Wirtschaft und Menschenrechte am Centre for Applied Legal Studies (CALS) in Johannesburg. Zuvor war sie in der Kanzlei des Legal Resources Centre (LRC) tätig, wo sie sich mit Gender, Protesten und Polizeiarbeit sowie Transparenz und Verantwortlichkeit von Regierungen und Unternehmen beschäftigte. In ihrem Vortrag wird sie am Beispiel von Rohstoffen (z.B. Platin) aus Südafrika das Thema globale Lieferketten niedersächsischer Unternehmen und dessen Verantwortung, sowie die Notwendigkeit von politischen Regulierungen diskutieren. Die Automobilindustrie in Niedersachsen importiert Platin aus Südafrika für die Herstellung von Autokatalysatoren. Die Platinmine in Marikana kam 2012 in die Schlagzeilen, nachdem ein Streik von Arbeiter*innen brutal beendet wurde. Akhona Mehlo arbeitet zu den Vorfällen und vertritt die von dem Streik betroffenen Frauen.
Für das anschließende Gespräch wird Prof. Dr. Christian Busse vom Lehrstuhl für nachhaltige Produktionswissenschaft der Universität Oldenburg zu Gast sein. Das Gespräch wird Barthel Pester moderieren.
Weitere Informationen zur Begegnungsreise mit Akhona Mehlo finden Sie hier.
Die Begegnungsreise wird organisiert im Rahmen des VEN-Projektes "Mehr.Wert! - Menschenrechte in globalen Lieferketten".