"Es ist ein Zeichen der Weisen, dass sie Dinge verlassen, bevor sie von den Dingen verlassen werden." (Baltasar Gracián) Der Autor von „Die Grenzen des Wachstums", Dennis Meadows, mahnt: „Es wird einfach zwangsläufig so sein, dass der Konsum fallen wird. Etwas, was nicht mehr da ist - wie etwa billiges Öl - kann man nicht verbrauchen. Wir müssen uns daher bemühen, dass die Anpassung zu geringerem Konsum geordnet und nicht chaotisch verlaufen wird.

Ihre Kinder werden Sie fragen: Papa, wieso habt Ihr damals gedacht, Ihr dürftet das ganze Öl verbrauchen?" (Die Welt Online, 2008 www.welt.de/wirtschaft/article2133531/Warum_unser_Planet_auf_totales_Chaos_zusteuert.html).

Wird uns das Öl komplett ausgehen? Wann? Mit dem Begriff „Peak Oil" bezeichnet man das Maximum der weltweiten Erdölförderung. Der „Peak" ist der Zeitpunkt, wann dieses Maximum erreicht ist. Die Internationale Energieagentur IEA hat diesen Zeitpunkt auf das Jahr 2006 identifiziert, andere gehen von späteren Jahren aus (z.B. 2020). Für die meisten Weltregionen wurde Peak Oil bereits unbestreitbar erreicht, in den USA z.B. bereits in den siebziger Jahren. Wieder andere Fachleute und auch Mineralölunternehmen halten es für unsauber, die globale Produktionsrate lediglich mit einer einzigen Kurve zu beschreiben. Der Internationale Währungsfond hat 2011 in einer Studie jedoch ebenfalls konstatiert, dass die globale Erdölfördermenge seit 2005 stagniert(www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2011/01/index.htm).

Ob nun 2006, 2011 oder 2020 - das Erdöl wird zwar so bald nicht ganz ausgehen, aber die Zeiten des billigen Erdöls als Treibriemen unserer gesamten Zivilisation sind in absehbarer Zeit vorbei. Die Welt wird sich auf neue Formen des Wirtschaftens, Lebens und Konsumierens einstellen müssen. Dabei steht momentan die Frage im Raum, ob dies wohlüberlegt, geplant und kooperativ passiert, oder ob man bis zum Schluss „business as usual" betreibt und es dann auf zunehmend konfliktive Veränderungen ankommen lässt. Zudem mahnen die bereits jetzt auf allen Kontinenten spürbaren Auswirkungen des Klimawandels mit ihren teilweise verheerenden Folgen zu einem raschen Wandel. Verschiedene neue soziale Bewegungen widmen sich dieses Themas und versuchen, lokale Lösungen zu finden, z.B. die Transition Town Bewegung (www.transition-initiativen.de). Diese anstehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, die der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung WBGU als „die große Transformation" bezeichnet, beziehen sich nicht nur auf Öl. Inzwischen spricht man auch von „Peak Soil" (die Grenzen landwirtschaftlich nutzbarer Flächen) oder sogar von „Peak Everything".

Bild: Fabio Sommaruga  / pixelio.de  

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