Die Initiative Lieferkettengesetz hat 12 Aktionsbausteine erstellt, mit denen Motivation und Tatendrang in eine handfeste Aktionsform gegossen werden können. Kurz und knackig, finden sich in diesem Abschnitt verschiedene Wege, dem Thema Lieferkettengesetz Gehör zu verschaffen: Schnell - Einfach - Effektiv! Natürlich können die Ideen auch für andere Themen und Kampagnen genutzt werden.
Alle Aktionsbausteine finden Sie unter www.lieferkettengesetz.de/mitmachen/
Aktionsbaustein I: Video- oder Fotobotschaft
Unterstützer*innen können ihre Forderungen, Wünsche oder Botschaft an die Politik im Rahmen der Initiative Lieferkettengesetz als Video oder Foto äußern. Die Video-, oder Fotoaktion kann ein aktivierender Teil eines Informationsstandes in der Innenstadt sein, um die Aufmerksamkeit von Passanten*innen einzufangen. Sie ist aber auch in Form einer „Foto-Ecke“ gut auf Festen, bei Workshops oder Aktionstagen integrierbar. Über die Präsenz der Kampagne in Sozialen Medien finden die entstandenen Bilder Verbreitung und zeigen die Vielfalt der Unterstützer*innen eines gesetzlichen Rahmens.
Aktionsbaustein II: Fotoaktion mit einem selbstgebauten "gesetzlichen Rahmen"
Die Forderung nach einem „gesetzlichen Rahmen“ für die Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards ist Kern der Initiative Lieferkettengesetz. Das plastische Symbol eines Rahmens mit Paragraphenzeichen in der linken Ecke zieht sich durch die Bildsprache der gesamten Kampagne und schafft einen Wiedererkennungseffekt. Die Fotoaktion kann aktivierender Teil eines Informationsstandes in der Innenstadt sein. Sie ist aber auch in Form einer „Foto-Ecke“ gut in Pausen auf Tagungen oder Verbandstreffen oder auch auf Festen integrierbar. Auch diese Aktion lässt sich gut auf Social Media Kanälen verbreiten und an eine größere Öffentlichkeit tragen.
Aktionsbaustein III: Sprühkreide-Rahmen
Für diese Aktion sprüht eine Person den Rahmen mit Paragrafen auf den Boden, zum Beispiel in der Fußgängerzone. Dann wird der Rahmen gefüllt, hier zwei Ideen – werdet darüber hinaus gerne selbst kreativ:
1. (Mit Altpapier o.ä.) gefüllte Jutesäcke mit €- oder $-Zeichen symbolisieren das bislang unregulierte Streben nach Profit auf Kosten von Mensch und Umwelt.
2. Ein Haufen Klamotten steht für die Ausbeutung von Arbeitnehmer*innen in der globalen Textilindustrie.
Die Installation lockt Bürger*innen an und macht neugierig, sodass sie dann Flyer mitnehmen oder mit dem*der Aktivisten*in ins Gespräch kommen können. Ganz schüchterne Menschen können auch einfach die Internetadresse nutzen, um sich weiter zu informieren.
Aktionsbaustein IV: Aushang "ein Wort"
Wer kennt sie nicht: Schwarze Bretter, die voll hängen mit irgendwelchen Ankündigungen, die kein Mensch liest. Diese Aktions-Idee sichert sich jedoch mit sehr wenig Aufwand besondere Aufmerksamkeit an solch einem Brett. Dafür wird ein Aushang im Querformat aufgehangen, der eine riesige, möglichst sinnlose Überschrift hat (Bsp.: „Nööööö“ oder „Kaninchen“). Diese soll rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun haben.Im Text darunter geht es in deutlich kleinerer Schriftgrößer weiter: „Nee, um Kaninchen geht’s hier eigentlich nicht. Aber um was anderes Wichtiges: Wir brauchen ein Lieferkettengesetz!“. Die Aktion eignet sich ebenfalls für Social Media Kanäle.
Aktionsbaustein V: Bodenplakat
Das Bodenplakat ist ein erprobtes Instrument, das in vielfältigsten Varianten denkbar ist. Eine mindestens 3x2 m große, möglichst weiße Gewebe-/Abdeckplane aus dem Baumarkt (oder Frontlit-Plane) wird mit möglichst breitem Filzstift beschriftet. Es gibt 3 Varianten:
1. Die Bodengrafik "Was sagen sie dazu?" - hier sollen die Passant*innen mit einer Frage angesprochen werden welche schließlich zum verweilen einlädt.
2. Die Bodengeschichte - eine Person betritt die Plane und schreibt einen etwa zwölfzeiligen Text auf. Fast wie ein Brief „erzählt“ der Text eine lange Geschichte, die die Komplexität des Themas skizziert, die betroffen macht, die einen veranlasst, sich in die Situation anderer Menschen hineinzuversetzen.
3. Die Bodenzeitung - hier als Überschrift eine große Frage und darunter in der linken Spalte einige Antworten, die man in der rechten Spalte durch Ankreuzen unterstützen kann.
Aktionsbaustein VI: Infowürfel auf Autodach
Am Straßenrand oder auf einem Parkplatz steht ein Auto mit einem großen weißen (mind. 80x80x80 cm) Pappkarton auf dem Dach. Ein Text erzählt, warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen. Für die Umsetzung der Idee wird keine Genehmigung benötigt. Das Auto darf beispielsweise auch auf dem Parkplatz eines Supermarktes stehen. Falls es windig ist, kann der Karton unten mit etwas (doppelseitigem) Tape oder Gaffa-Klebeband fixiert werden. Es werden immer die gegenüberliegenden Seiten gleich beschriftet, damit die Texte von allen Seiten zu lesen sind. Auch diese Aktion eignet sich prima dafür, auf Social Media Kanälen publik gemacht zu werden!
Aktionsbaustein VII: Nick doch mal!
Für diese Aktion stellen sich vier Personen im Abstand von ca. 30-40 Metern mit je einem Schild (DIN A0) an eine gut befahrene Straße. Auch für diese Aktion wird keine Genehmigung benötigt, insofern die Platten nicht abstellt werden, sonst ist es eine Sondernutzung des öffentlichen Raums. Auf diesen könnte nun beispielsweise Folgendes stehen:
1. Menschen sollten von ihrer Arbeit leben können, oder?
2. Finden Sie auch? Dann nicken Sie doch mal.
3. Unternehmen sollen weltweit auf Mensch und Umwelt achten.
4. Deshalb wollen wir ein Lieferkettengesetz!
Aktionsbaustein VIII: Parken mit Post-its
Geklebt werden sollen ca. 10 Post-its (DIN A5) mit handschriftlichen Botschaften auf ein Auto (das eigene!). Das Ganze geht sogar noch offensiver, indem das komplette Auto mit unzähligen Post-its oder mit mind. DIN A4 Zetteln beklebt (Tipp: ein Tropfen Honig als Kleber). Dazu können die einzelnen Botschaften auch mehrfach genutzt werden. Die Aktion ist ein Hingucker ebenso wie ein spannendes Fotomotiv. Genau deshalb eignet sie sich auch dafür, später über Social Media verbreitet zu werden.
Aktionsbaustein IX: Überreichen eines Care-Pakets
Besucht werden soll – nach Terminvereinbarung – eine*n Bundestagsabgeordneten des eigenen Wahlkreises in seinem*ihrem Wahlkreisbüro. Dabei wird ein sogenanntes CarePaket überreicht, anhand dessen Inhalten die Forderung nach einem Lieferkettengesetz erläutert werden. Die Aktion „Übergabe eines Care-Pakets“ bietet die Möglichkeit, eigene Forderung dem*der Politiker*in anhand plastischer Gegenstände Schritt für Schritt zu erläutern. Bei jeder späteren Begegnung mit dem Thema wird er*sie dann sicher daran denken, dass auch Bürger*innen des eigenen Wahlkreises zu dem Gesetz engagiert sind.
Aktionsbaustein X: Faires Frühstück mit Politiker*in
Gespräche lokaler Gruppen mit Bundestagsabgeordneten sind ein wichtiger Bestandteil der Initiative Lieferkettengesetz. Ein oder mehrere Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis werden zu einem Fairen Frühstück eingeladen. Die Speisen des Frühstücks sollten nach den Kriterien ökologisch, fair, regional und saisonal gewählt sein. Sie bieten einen guten Anlass, darüber ins Gespräch zu kommen, was ein nachhaltiger Lebensstil bedeutet und wie das Lieferkettengesetz diesen fördern kann.
Aktionsbaustein XI: Kreative Ideen zur Ansprache von Passant*innen
Bei einem eigenen Stand kann man mehr Menschen anlocken, wenn man sie nicht nur verbal auffordert mitzumachen, sondern zusätzlich mit interessanten, spannenden, interaktiven Aktionen mobilisieren kann. Einige Ideen stellen wir euch hier beispielhaft vor:
1. Umfrage - „Wenn Sie an Ihren eigenen Kleiderschrank denken: Was schätzen Sie, wie viel Prozent Ihrer Kleidung wurde unter fairen Bedingungen hergestellt?“
2. Alltagsgegenstände zeigen - "Wie viel Geld kommt bei den Produzent*innen an?"
3. Handzettel gegen das schlechte Gewissen - In Malls und Fußgängerzonen können Handzettel verteilt werden
4. Auf Todesopfer in unseren Lieferketten aufmerksam machen - Bspw. kann man Grabsteine oder Körperumrisse mit Kreide gut sichtbar auf den Boden malen und schreiben: „Fabrikeinsturz, Bangladesch: 1134 Tote“
Aktionsbaustein XII: Filmabende zu Wirtschaft und Menschenrechten
Es können Filmabende in einem lokalen Kino oder an einem passenden Veranstaltungsort organisiert werden. Dabei wird zuerst ein Film gezeigt, der anhand eines konkreten Beispiels (z.B. Textilindustrie oder Bergbau) Menschenrechtsproblematiken in globalen Lieferketten aufzeigt. Im Anschluss bietet sich ein Filmgespräch an, bei dem über Lösungsansätze und die Forderungen der Initiative Lieferkettengesetz diskutiert wird. Es kann zusätzlich Infomaterial zum verteilen an die Teilnehmenden gegeben werden.