Überflutungen und Dürreperioden in Tansania nehmen zu. Im Landesinneren versiegen ganze Wasserquellen, während im Norden, Südosten und Victoriaseebecken in den nächsten Jahren vermutlich bis zu 50 % mehr Niederschlag fallen wird. Doch Not macht erfinderisch - einige engagierte Frauen haben Mittel und Wege zur Verbesserung ihrer Ernten gefunden.

Schwester Mwasu

Nachdem Schwester Mwasu aus gesundheitlichen Gründen aus ihrem Orden ausscheiden musste, baute sie sich eine eigene landwirtschaftliche Existenz auf. Jedes Jahr, in der Regenzeit musste sie dabei zusehen, wie wertvolles Land von den Wassermassen fortgerissen wurde. „Das Wasser entreißt mir mein Land. Mein Haus rückt immer näher an den Graben." Immer näher kamen die durch die Kopplung von Erosion und Starkregenfällen entstandenen „Sandflüsse" und bedrohten ihre Existenz.

Schwester Mwasu fing schließlich an, die vorhandenen Gräben, die z.T. ca. 30 - 50 m breit waren, vom Rand ausgehend, Meter für Meter mit Elefantengras zu bepflanzen, um das Abschwemmen des Bodens zu behindern bzw. die durchfließende Erde aufzuhalten. War am Rand ein wenig Erde zurück gewonnen, pflanzte sie auf den nächsten Metern weiteres Elefantengras, drängte so das Wasser zurück und machte die Gräben wieder für landwirtschaftlichen Anbau nutzbar. Auf den wieder gewonnenen Boden pflanzte sie Zuckerrohr und später Bananen, Mais u.a. an. In den letzten 10 Jahren gelang es ihr ca. 4 Hektar Boden zurückzugewinnen und vor allem die weitere Verbreiterung der Gräben aufzuhalten. Um den Boden dauerhaft zu befestigen und für den Klimaschutz pflanzte sie zusätzlich Bäume an.

Mama Suzana

Die ungefähr 74-jährige Mama Suzana begann bereits Mitte der 1950er Jahre, sich mit den zunehmend schlechter werdenden Böden auseinanderzusetzen. Um den Nährstoffgehalt zu verbessern, begann sie mit verschiedenen Kompostierungsmethoden zu experimentieren. Schon nach drei bis vier Jahren zeigten sich die ersten Erfolge, die Ernteerträge wurden besser. Die investierte Zeit und Arbeit hatten sich gelohnt.Heute verkauft Mama Suzana einen Teil ihres erzeugten Komposts an ihre Nachbarn und kann sich dadurch sogar ein wenig Geld dazu verdienen. Auch die von ihr in großem Umfang angepflanzten Bäume, deren Holz sie teilweise ebenfalls verkaufen kann, haben ihre wirtschaftliche Situation verbessert.

INADES FT fördert und unterstützt Schwester Mwasu und Mama Suzana als Innovatorinnen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft Tansanias.

 

Fotos: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.

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