Eine Welt-Regionalpromotorin Anna-Katharina Thiel lud die Wolfsburger*innen ein, Statement für eine nachhaltige Wirtschaft in einer Videobox aufzunehmen. Trotz Wind und Wetter kamen die Menschen zahlreich und erzählten von ihren Visionen einer global gerechten (Welt-)Wirtschaft in einer Videobox. Ganz nach dem Motto „Speak Up: Für eine gerechte Welt!“ befassen sich die Videostatements der Wolfsburger*innen nicht nur mit fairen Arbeitsbedingungen in der eigenen Stadt oder dem eigenen Land, sondern machen auch aufmerksam auf die Arbeitssituation von Menschen in anderen Erdteilen.
Ein besonders schöner Zufall an diesem Tag: Zahlreiche Menschen, die sich für die Freiheit und gegen die Zwangsarbeit und Internierung der muslimischen Minderheit der Uiguren in China einsetzten, demonstrierten gleich nebenan. Volkswagen betreibt in der westchinesischen Region Xinjiang acht Werke. Menschenrechtler*innen forderten den Automobilkonzern auf, sich aus der Provinz Xinjiang zurückziehen. Die Aktivist*innen werfen dem Konzern vor, sich durch anhaltendes Schweigen zu den Menschenrechtsverletzungen in direkter Nachbarschaft zum VW-Werk mitschuldig an Verbrechen der Chinesen zu machen.
Durch die Aktion konnten nicht nur wichtige Stimmen zur Menschenrechtssituation in China von Betroffenen festgehalten werden, sondern auch neue Verbündete im Einsatz für eine nachhaltige und global gerechte Welt gewonnen werden. Fazit des Tour-Stopps in Wolfsburg: “Ausbeutung ist die Norm in globalen Lieferketten und freiwillig tun Unternehmen zu wenig, um Menschenrechte und Umwelt zu schützen. Neben einer gesetzlichen Regulierung braucht es mehr denn je eine starke Zivilgesellschaft, die die Menschenrechte entlang der globalen Liefer- und Produktionsketten einfordert und sich solidarisch mit Betroffenen vor Ort zeigt“ so Katrin Beckedorf, VEN-Geschäftsführerin, die den Tour Stopp in Wolfsburg begleitete.
Organisiert hat die Aktion Anna-Katharina Thiel. Sie arbeitet als Eine Welt-Regionalpromotorin beim Verein Fair in Braunschweig e.V. „Ich bin begeistert wie vielfältig das Engagement in der Stadt Wolfsburg ist und wie viel Einsatz die Wolfsburger*innen für Menschen am Anfang von globalen Wertschöpfungsketten zeigen“ sagt sie.