vision2030 donnerstag09 webViele der Produkte, die wir tagtäglich kaufen, haben in der Herrstellung enorme Folgen: massive Umweltschäden beim Rohstoffabbau sind keine Seltenheit. Auch kommt es immer wieder kommt es zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen durch die Wirtschaftsunternehmen weltweit. Besonders globale Lieferketten sind davon betroffen. Dies geschieht durch deutsche Unternehmen und deren Tochterunternehmen oder Zulieferer. In den Impulsvorträgen "Globale Menschenrechtsverletzungen" kommen Menschen aus dem Globalen Süden zu Wort. Sie berichten, was in verschiedenen Regionen der Erde passiert, um Produkte für die deutsche Wirtschaft herzustellen. 

 

Amanda Luna - Menschenrechtsaktivistin und aus einer indigenen Gemeinde in Peru

Vortrag Kaffee

Amanda Luna ist Gründerin und Projektleiterin von MamaKiya. Der Verein aus Köln leistet Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit und will sozialer Ungleichheit entgegenwirken. In ihrem Implus berichtet die gebürtige Peruanerin, dass viele Produzent*innen aus ihrer Herkunftsregion allein vom Kaffee nicht mehr leben können. Dies liegt unter anderem am instabilen Kaffeepreis, der nicht genug abwirft. Umweltplagen und Klimawandel erschweren den Anbau, der häufig auch in Einklang mit Traditionen und Respekt vor der Pachamama – Mutter Erde – geschehen muss. Hinzu kommen die wechselnden und steigenden Anforderungen der Konsument*innen. Zertifikate wie Fairtrade bedeuten einen hohen Aufwand für die Produzent*innen vor Ort. Luna gab in ihrer Präsentation Einblicke in die Arbeit von Kaffeproduzent*innen in Peru, benannte Schwierigkeiten entlang der Lieferkette und präsentierte ihre Wünsche für die Einhaltung von Menschenrechten und zum Schutz der Umwelt.

Die Präsentation von Amanda Luna zum Download

 

 

Nasir Mansoor - Stellvertretende Generalsekretär der National Trade Union Federation in Pakistan

vision2030 impulsvortrag venNasir Monsoor fordert, dass Deutschland und die EU mehr Verantwortung übernehmen. Konsument*innen können mit ihren Kaufentscheidungen einen Unterschied machen. Bekannte Modemarken würden sich nicht um die Arbeitsrechte der Näher*innen und anderen Arbeiter*innen kümmern. Jeden Tag passieren neue Unfälle. Deshalb brauche es ein starkes Recht, was sie dazu zwingt, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, sagt der stellvertretende Generalsekretär der NTUF. Die seit 100
Jahren existierende ILO-Konvention ist nicht ausreichend. Auch die Europäische Union müsse hier handeln. Wichtig sei seiner Meinung nach auch eine Beschwerdestelle, an die sich Betroffene wenden können.
Die Corona-Pandemie habe zusätzlich zu einem Einbruch im Textilmarkt geführt. 16 Million Menschen haben ihren Job verloren. Hier braucht es Kompensationen. Die Menschen dürfen damit nicht allein gelassen werden. Kapitalismus ist ein globales Phänomen, in dem der Globale Norden Verantwortung für den Globalen Süden übernehmen muss.

 

Augustin Dagbégnon Awounou - Forscher zum Coltanabbau im Kongo

Vortrag Coltan

Augustin Dagbégnon Awounou von der Universität Bayreuth berichtete über den Abbau von Coltan im Kongo. Dieser Rohstoff wird in der Produktion von Smartphones und Computern verwendet und ist daher sehr begehrt. „Die dreckige und gefährliche Arbeit müssen Kinder machen, die eigentlich in der Schule sein sollten“, sagt er. Dabei verdienten sie nur 10 bis 15 Dollar pro Woche, haben keinerlei Schutzausrüstung, um sich vor den radioaktiven Strahlen zu schützen. Junge Frauen würden zudem Opfer sexualisierter Gewalt. Auch die Umwelt würde massiv unter dem Abbau leiden. Regenwaldfläche und Farmland werden zerstört, ebenso die natürliche Umgebung von Pflanzen und Tieren. „Es muss etwas getan werden“, fordert er.

Die Präsentation von Augustin Dagbégnon Awounou zum Download

 

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