Am Freitag, den 14. März, fand in Lingen (Ems) die Zukunftswerkstatt unter dem Titel „Emsland is(s)t regional, nachhaltig, lecker: Gemeinsam die Ernährung der Zukunft gestalten“ statt. Als Teil des Projekts „Weltbaustelle Ernährung“ hatte sie zum Ziel, in einem konstruktiven Austausch zu erörtern, wie eine zukunftsfähige Ernährung in der Region aussehen könnte und verschiedene Akteur:innen aus dem Emsland miteinander zu vernetzen.
Mit mehr als 40 Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Bereichen wie Ernährungsberatung, Landwirtschaft, Vertrieb, gemeinnützigen Organisationen sowie interessierten Privatpersonen bot die Veranstaltung eine Plattform für einen vielseitigen und lebendigen Dialog. Vertreten waren unter anderem Initiativen wie Viva con Agua, der Ernährungsrat Osnabrück, die Hochschule Osnabrück sowie der BUND Emsland.
Die Veranstaltung begann mit drei Impulsvorträgen. Jan Kiesewetter eröffnete mit einem Vortrag über Möglichkeiten einer langfristig gesunden Ernährung. Es folgte Alexander Reichenberger, der die Auswirkungen des aktuellen Ernährungssystems beleuchtete und das konsumbedingte Veränderungspotential aufzeigte. Zum Abschluss der Impulse stellte Detert Brummer-Bange die Ökomodellregion Hasetal vor.
Der zentrale Teil der Veranstaltung war die Zukunftswerkstatt, bei der die Teilnehmenden in drei Phasen (Zukunftsvision, derzeitiger Stand, nächste Schritte) die zukünftige Ernährung im Emsland diskutierten und konkrete Ideen entwickelten. Erarbeitet wurde unter anderem, dass die Ernährung der Zukunft auf ökologischer und regionaler Produktion basieren sollte, die eine breite Sortenvielfalt umfasst. Direktvermarktung, etwa über Feierabend-Wochenmärkte, wurde als ein vielversprechendes Modell hervorgehoben. Zudem wurde die Notwendigkeit betont, Ernährungsbildung zu fördern – und zwar für alle Altersgruppen – um eine nachhaltige und gesunde Ernährung in der Region zu stärken. Als wichtige Rahmenbedingungen wurden staatliche Regelungen, wie die Vergütung nachhaltiger Produktionsmethoden, die Einpreisung von Umweltschäden und der Mehrwertsteuererlass auf pflanzliche Lebensmittel identifiziert, um finanzielle Anreize zu schaffen.
In den Pausen konnten sich die Teilnehmenden an einem leckeren, pflanzlichen Buffet stärken und dabei einen Blick auf die Ausstellung „Perspektiven auf die Weltbaustelle Ernährung“ werfen, die informative Einblicke auf die Auswirkungen der aktuellen Lebensmittelproduktion im Globalen Süden gab. Der Austausch unter den Teilnehmenden war rege und die Stimmung durchweg positiv.
Am Ende der Veranstaltung wurden die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt zusammengetragen und die zahlreichen Möglichkeiten zur weiteren Vernetzung genutzt. Mehrfach wurde der Wunsch nach fortlaufendem Austausch und der Einrichtung eines Stammtisches geäußert.
Wir freuen uns über den erfolgreichen Verlauf der Veranstaltung und bedanken uns herzlich bei Holger Berentzen und dem Pfarrzentrum St. Bonifatius für die tolle Unterstützung sowie die Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Förderer: Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst, Engagement Global mit Mitteln des BMZ.