Shoppen ohne Ende? - Wir verbrauchen zu viele Ressourcen
- Die Menge an Rohstoffen, die wir weltweit zur Herstellung unserer gewünschten Produkte brauchen, hat sich seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt.
- Laut Umweltbundesamt konsumiert jede*r Deutsche statistisch gesehen 16,1 Tonnen Rohstoffe (so schwer wir 11 Autos) pro Jahr.
- Laut den Berechnungen der Organisation Global Footprint Network zum ökologischen Fußabdruck, hat die Menschheit in 2020 Ressourcen, welche die Natur in einem Jahr wiederherstellen kann, schon in knapp acht Monaten verbraucht.
- Durch Lebensmittelverschwendung verschwenden wir laut Deutscher Umwelthilfe e.V. rund 25 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. In den Haushalten werden die meisten Lebensmittel weggeworfen, etwa 75 kg pro Person und Jahr.
Hauptsache billig? – Unsere Konsum- und Produktionsweisen gehen auf Kosten ärmerer Länder und Menschen
- Während 767 Millionen Menschen weltweit von weniger als 1 US-Dollar pro Tag leben, verbrauchen wohlhabende Länder und Bevölkerungsteile den Großteil der weltweiten Rohstoffe zur Produktion der von ihnen gewünschten Güter. Der Abbau dieser Rohstoffe und die Produktion dieser Güter wird größtenteils von Menschen in Ländern des globalen Südens geleistet, häufig unter schlechten Arbeitsbedingungen und mit schlimmen Folgen für die Umwelt.
- Beispiel Schokolade: Auf den Kakaoplantagen in Westafrika, wo die wichtigste Zutat für Schokolade angebaut wird, arbeiten 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen.
- Beispiel Textilien: Für ein T-Shirt zahlen die Endverbraucher*innen 29 Euro: In dem Preis stecken 3,61 Euro für Gewinn/Marketing und 0,18 Euro Lohn für die Näherin. Der größte Teil der Produktion findet, häufig unter prekären Bedingungen in den Herstellungsländern in Asien und Osteuropa statt. Mehr als 70% des Umsatzes wird jedoch in Westeuropa abgeschöpft.
Geboten ist ein Wandel zu einer Wirtschafts- und Lebensweise, die die natürlichen Grenzen unseres Planeten anerkennt und Konsumverhalten und Produktionsweisen dementsprechend anpasst. Verbraucher*innen haben die Möglichkeit durch ihre Konsumentscheidungen machtvollen Einfluss darauf zu nehmen, wie globale Liefer- und Produktionsketten aussehen, zum Beispiel indem sie regionale, ökologische und fair gehandelte Produkte bevorzugen und eine faire öffentliche Beschaffung einfordern und in ihrem persönlichen Umfeld vorantreiben. Das allein reicht allerdings nicht: Notwendig sind nationale und internationale Gesetze, die dem wirtschaftlichen Handeln durch verbindliche Regeln für Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutz einen Rahmen setzen.
Was kannst du tun?
Konsumverhalten ändern
- Stelle Dir die Frage: „Brauche ich dieses Produkt wirklich?“
- Falls möglich, repariere oder verschönere Konsumgüter statt sie wegzuwerfen
- Entscheide Dich für nachhaltigen Konsum und kaufe Produkte
- lokal und nachhaltig,
- fair gehandelt,
- möglichst unverpackt oder minimal verpackt und plastikfrei,
- gebraucht oder recycelt.
- Kaufe im Weltladen, dort gibt es ausschließlich Produkte von Fair-Handels-Unternehmen.
- Kaufe bei kleineren Betrieben ein. So stärkst Du den Landwirt*innen in der Region den Rücken.
- Vermeide Lebensmittelverschwendung und kaufe nur so viel wie Du verbrauchst. Gib überschüssige Lebensmittel an jemanden weiter, der sie braucht, persönlich oder über einen „Fairteiler“.
Aktiv werden
- Setz Dich in Politik und Wirtschaft für nachhaltige Produktion, faire Lieferketten und faire Beschaffung ein. www.lieferkettengesetz.de/
- Fordere deine Kommune auf, sich in der Beschaffung von Produkten an sozial-ökologischen Kriterien zu halten.
- Mach Dich gemeinsam mit anderen lokal für den Fairen Handel stark:
Mach
- deine Stadt zu einer Fairtrade Town www.fairtrade-towns.de
- deine Kirchengemeinde zu einer Fairen Gemeinde www.faire-gemeinde-os.de
- deine Kita zu einer Fairen Kita www.suednordberatung.de
- deine Schule zu einer Fairtrade School www.fairtrade-school.de
- deinen kath. Jugendverband zu einem Fairem Jugendverband www.bdkj-osnabrueck.de
- deine Universität/Hochschule zu einer Fairtrade Universität www.fairtrade-universities.de
Engagement in und um Osnabrück
In der Region setzen sich zahlreiche Initiativen für nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktionsweisen ein und freuen sich über Verstärkung:
- Die Eine Welt Promotor*innen der Süd Nord Beratung (VeB e.V.) unterstützen Dich gerne und kompetent bei Aktionen und Veranstaltungen rund um die Themen nachhaltiger Konsum und Fairer Handel
- Der Weltladen Osnabrück und das Aktionszentrum 3.Welt freuen sich über Unterstützung im Laden und bei der politischen Arbeit für den Fairen Handel.
- Foodsharing Osnabrück setzt sich gemeinsam mit Dir gegen Lebensmittel- und Ressourcenverschwendung ein.
- Die studentische, fakultätsübergreifende Initiative NEO (Nachhaltiges Engagement Osnabrück) lädt ein, sich zu vernetzen, um gemeinsames Engagement zu planen.
Zahlreiche weitere lokale Kampagnen und Aktionen für den Fairen Handel laden Dich zum Mitmachen ein, darunter Fairtrade Towns, Faire Gemeinden, Faire Kitas, Fairtrade Schools, Faire Jugendverbände und Universitäten.
Engagement bundesweit
Weitere bundesweit agierende Netzwerke und Initiativen sind auch in unserer Region aktiv. Nimm Kontakt auf und engagiere Dich für
- eine ökologische, solidarische und friedliche Weltwirtschaftsordnung bei attac
- ein zukunftsfähiges nachhaltiges Lebensmittelsystem bei Slow Food
- ein ethisches Wirtschaftsmodell bei der Gemeinwohl-Ökonomie
- eine solidarischen Landwirtschaft
- Maßnahmen gegen den Klimawandel bei Fridays for Future
- eine gesetzliche Regelung unternehmerischer Sorgfaltspflichten hinsichtlich der Menschenrechte und dem Erhalt der Umwelt bei der Initiative Lieferkettengesetz
Lasst uns Menschen und Umwelt weltweit schützen und für ein faires friedliches Miteinander weltweit eintreten! Langfristig. Nachhaltig. Gemeinsam.