In vier verschiedenen Workshops tauschten sich die Teilnehmer*innen untereinander aus. Vor Ort in Hannover diskutierten sie über die Zukunft des Fairen Handels und Möglichkeiten eines kritischen ökonomischen Globalen Lernens. Online übten sie das komplexe Thema von Rohstoffgewinnung und Menschenrechtsverletzungen einfach zu erklären und mit Methoden des Storytellings Visionen in der Öffentlichkeitsarbeit zu kommunizieren.
Praxisbeispiel „Fairer Handel“ – Wie können sich Unternehmen für 2030 aufstellen (Luise Sasse - fairafric)
Im Fokus des Workshops stand der Blick auf faire und transparente Lieferketten und wie diese umgesetzt werden können. Zur Sprache kamen unter anderem interne Beschwerdemechanismen und eine gleichberechtige Betrachtung aller Akteur*innen in der gesamten Lieferkette. Unternehmen, die sich in der Entwicklungszusammenarbeit engagieren wurden als Alternative diskutiert. Der rege Austausch profitierte von den unterschiedlichen Perspektiven und Hintergründen der Teilnehmer*innen.
Alternativen und Engagement – Möglichkeiten eines kritischen ökonomischen Globalen Lernens (Sören Barge - VEN, Nele Coelsch - Fairbindung)
Bewusstsein schaffen für nicht nachhaltige wirtschaftliche Strukturen und das Denken und Handeln in Alternativen, z. B. mit Ideen des Postwachstums - Das ist das Ziel eines kritischen ökonomischen und transformativen Globalen Lernens. Dahinter steckt die Frage, wie Bildungsarbeit zur Erreichung einer wirtschaftlich gerechten Welt beitragen kann. Passende Ansätze und Methoden wurden im Workshop praktisch vorgestellt. Zentral war die Reflexion über die Schwächen des Bruttoinlandsprodukts als Gradmesser des Guten Lebens und die Frage nach möglichen anderen Sichtweisen darauf. Insbesondere mit Hilfe der Methoden der umfassenden Sammlung unter www.endlich-wachstum.de kann experimentiert und Engagement gefördert werden.
Mit Öffentlichkeitsarbeit Visionen wirksam kommunizieren (Juliane Jesse - VEN)
Die Teilnehmer*innen lernten Grundlagen des Storytellings kennen und wie dieses wirkungsvoll für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden kann. Sie formulierten die Vision einer lebenswerten, sauberen, Stadt ohne Verkehr, in der die Menschen im Mittelpunkt stehen. Anschließend übten sie, diese Vision ihrer Zielgruppe zu verkaufen, indem sie sich an Leitfragen entlang hangelten: Was müssen wir tun, damit die Vision Wirklichkeit wird? Welchen Beitrag leistet meine Institution dazu? Wie können Andere helfen? Verpackt als Traum von einer schönen Zukunft begann die Geschichte mit einer persönlichen Ansprache; Eine Handlungsaufforderung am Ende rundete die Story ab. Nach Entwicklung der Story überlegten die Teilnehmer*innen, wie diese bebildert oder in einem Video dargestellt werden kann.
Rohstoffgewinnung und Menschenrechtsverletzungen einfach erklärt (Amanda Luna - Mamakiya)
Die Teilnehmer*innen sprachen über die Situation des Bergbaus in Peru, der mit der Verletzung von Menschenrechten und kulturellen Traditionen einhergeht. Auch die Repräsentativität und der Realitätsbezug der Informationen darüber, die nach Deutschland kommen, wurden thematisiert. Die Dynamik der Bevölkerung unter dem Problem des Bergbaus, die Beteiligung des Staates und internationaler Investitionen, die Machtstrukturen schaffen und gleichzeitig die Menschenrechte verletzen, wurden diskutiert. Es wurde über die Kolonialisierung und ihren Einfluss auf den Abbau von Ressourcen bis in die heutige Zeit gesprochen und über die Möglichkeit lokaler und regionaler Lösungen als Alternative. So gab es auch einen Austausch von Lösungsperspektiven, die in Europa und Lateinamerika angewandt werden.