Wie kann entwicklungs- und umweltpolitisches Engagement in ländlicher Umgebung initiiert bzw. gestärkt und vernetzt werden, um die damit verbundenen Themen wie Fairer Handel, bio-faire-regionale Beschaffung, Umwelt & Klima sowie Globale Gerechtigkeit stärker in die ländliche Öffentlichkeit zu rücken?


Eine mögliche Antwort: Mit der Gründung „Fairer Gemeinden“.
Initiiert und motiviert durch den lokalen Eine-Welt-Promotor entwickelten hauptsächlich ehrenamtlich tätige Gemeindemitglieder im Bistum Osnabrück 2012 ein Konzept, um Eine Welt-Themen in ihre Kirchen zu tragen und Maßnahmen zu der Umsetzung eines an Nachhaltigkeit orientierten Gemeindelebens zu ergreifen.

Unterstützt von der Bischöflichen Kommission verpflichteten sich Kirchengemeinden, mindestens fünf von zwölf ökologischen und sozialen Kriterien innerhalb ihrer Gruppen, Verbände und Institutionen umzusetzen und bekamen dafür die Auszeichnung „Faire Gemeinde“ verliehen.

Aktuell beteiligen sich über 120 Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfessionen an der Aktion. Nach dem Bistum Osnabrück schlossen sich der ev. luth. Kirchenkreis Osnabrück, die reformierte Kirche, sowie der Kirchenkreis Bramsche an. Die meisten der Fairen Gemeinden liegen im ländlichen Raum.

Die Vernetzung zwischen unterschiedlichen kirchlichen und außerkirchlichen Akteuren im Eine Welt-Bereich, die Kommunikation untereinander und nach außen, sowie gemeinsame Aktivitäten werden dadurch weiter gestärkt. Fairer Handel und andere entwicklungspolitische Themen werden so auch im ländlichen Raum flächendeckender auf die örtlichen Agenden gesetzt. Darüber hinaus fungieren die Akteure der Fairen Gemeinde beispielsweise auch als Impulsgeber für die Kampagnen Fairtrade Towns, Fairtrade-Schools und FaireKiTa.

Neben der Ausweitung der Aktion „Faire Gemeinde“ zum Beispiel ins Bistum Braunschweig, wird die Idee nun auch auf andere kirchliche Strukturen übertragen: So wurde in Zusammenarbeit mit dem BDKJ Diözesanverband Osnabrück beispielsweise das Konzept „Fairer Jugendverband“ entwickelt, was nun auf die Jugendverbände des Dachverbandes und deren Ortsgruppen sowie der Regionalverbänden angewendet werden soll.

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